Das war so das erste, das wir bei unserer „Einfahrt“ in diesen großartigen Staat gelesen haben; zwischen all den riesigen Pick-Ups, endlosen Feldern und Kuhställen. Eine nette Begrüßung eigentlich: Schon ist alles klar und gesagt!
Wir tun also unser Bestes, um uns hier angepasst zu verhalten. Wir haben die wichtigsten Dinge besorgt: einen angemessen großen Gas-Grill, einen Turbo-Rasenmäher, ein zweites Auto (ok, nicht ganz konform, weil hybrid, aber immerhin ein Ford), Plastik- und Pappgeschirr und -besteck! Der Pool im Garten ist ausgemessen und ein drittes Bad darf es schon sein. Hey Y’all: Think big!
Ansonsten haben uns in der ersten Woche die Kleinigkeiten beschäftigt: Gas, Wasser, Strom und Müllabfuhr stellen ihre Dienste nicht ein, der Zettel für den städtischen Inspektor hängt im Fenster („Wir versichern, der Garten ist sicher, ohne Hunde oder sonstige Haustiere…!“ Bitte keine weiteren Fragen hierzu…), der Schneidezahn unseres Sohnes erinnert nicht mehr an einen harten Boxkampf, die nächtlichen Stunden verbringen nur noch 3/5 der Nirschls am Boden und die Jungs haben jetzt alle drei den angepassten Südstaaten-hispanischen Einfluss- Kurzhaarschnitt.
Das erklärt sich nach der ersten Woche auch von selbst – es ist heiß! Also nicht warm am Tag, oder schwül am Abend, dampfig Mittags – sondern heiß! Da haben wir noch über die 104 Grad im Death Valley gejault: Die gibt’s hier täglich! Und die gefühlte Temperatur liegt noch gut darüber. Aber was solls: alle Leute, die wir treffen, versprechen uns, dass es im Oktober echt toll hier ist. Schluck. Sind ja nur noch sechs Wochen…
Jetzt aber genug geblödelt: Nächste Woche beginnt der Ernst des Lebens! Für die Männer! Thomas darf wieder regulär seiner Arbeit nachgehen – immerhin jetzt im Büro mit Fenster! – und die Jungs starten am 20. in die Schule. Also pflüge ich gerade wieder durch die mails der Schulen, supply Listen, Schulwegplanung, Rucksäcke, Brotzeitboxen und Lunch bags. Die Begeisterung der Jungs hält sich in Grenzen. Die Aussichten sind auch wenig rosig: Alex und Matthias haben Schule von 7.40 am bis 3.00 pm und Johannes von 8.20am bis 3.40 pm. Und das Montag bis Freitag! Tja, dafür gibst schicke Klimaanlagen in den Schulen. Und draußen ist es eh zu heiß…
Vorher hoffen wir aber noch – sehnsüchtig erwartet – dass am Montag unser kleines, niedliches Containerleinchen vom klitzekleinen Truck zu unserem Häuschen gebracht wird und wir in Windeseile die 247 Kisten ausgepackt haben.
Wie schön, dass morgen Sonntag ist.
Ein Tag zum Ruhen!
Auf der Couch!
Oh Mist, wir haben ja gar keine Couch…
