
Meine erste Monorail Fahrt

Seattle – Hawaii – South Korea – Malaysia – Singapore – Maldives – Dubai
Zur Zeit bin ich in Seattle, wo es mir sehr gut gefällt. Die Temperaturen sind sehr erträglich und es scheint die Sonne, es scheint die Sonne, das gefällt mir, es scheint die Sonne, ich kann es nicht genug sagen. Die Sonne scheint. Sie brennt mir nicht das Fell vom Leib sondern scheint.
Ich war auch schon im Untergrund, das war sehr interessant. Mehr später, bin jetzt beschäftigt.
Immer dieses Gemecker und Gejammer! Damit muss jetzt mal Schluss sein! Schließlich ist ja fast Valentinstag.
Deshalb hier ein paar Dinge, die wir in und um Austin wirklich vermissen werden:
1 Austin, die verborgene Schönheit
2 Die liebe Nachbarschaft
So zur Erinnerung. Wir wohnen ja tatsächlich und ehrlich in der Bavaria Lane! Und ganz gewiss hat es damit zu tun, dass wir uns hier in unsrem Häusel schon sehr daheim fühlen. Das liegt nicht zuletzt – auch hier – an der Nachbarschaft. Allerdings, das muss schon klar sein, eigentlich nur deshalb, weils da so lustige Typen gibt.
Da wäre zum Beispiel „Popeye“ und seine Familie. Poppy wie wir ihn liebevoll nennen, hat das Ich-trainiere-in-meiner-Garage-damit-mich-jeder-sehen-kann echt professionalisiert. Nicht nur, dass er diverse Fitnessgeräte in der Garage hat, dazu kommt natürlich auch der obligatorische TV, nein hier gibts auch noch Scheinwerfer (wieso eigentlich?) und eine Lautsprechanlage. Also trainiert Poppy fleissig seinen athletischen Körper in Sicht- und Hörweite von uns allen (Nachbarn). Gerne macht er das gegen 5.30 Uhr morgens. Dann schleudert er den extra-schweren Medizinball mit voller Kraft (und Ausdauer…) auf den Betonboden VOR seiner Garage. Schon mal gehört, wie das klingt? Um die Zeit? Nicht schön, sag ich nur. Gar nicht schön… Seis drum. Immerhin erfreut er uns auch mit seinem Körper beim Power Lauf die Strasse rauf und runter, gekleidet in eine gerade den Ar… bedeckende elegante, weisse short und – Achtung jetzt kommts – ein Bauchfreies (!) Top in pink! Yup! Sowas gibts. Oder er hats selbst genäht. Egal. Abgerundet wird das outfit mit seinen gel-gestärkten Haaren, die im engelsgleich auf die Schultern fallen. Wieder nicht schön, sag ich nur. Gar nicht schön… Na ja, irgendwie scheint dieses Training (Oder das Kraftfutter? Wer weiß, ob der nur Spinat frisst?), nicht so gesund zu sein. Er lässt seinen Pick Up nämlich (fast) täglich, egal bei welchem Wetter laaaaange vor seiner Garage laufen, damits im Auto schön warm/kalt ist. Und dabei steht die Garage offen. Und er parkt IMMER rückwärts ein. Sowas… Jetzt die Millionenfrage: Welche Haarfarbe hat Poppy´s Frau?
3 Eiswürfel im Eistee
4 Keine freie Platzwahl
5 Ihre Karte bitte!
6 Freie Fahrt und Freies Parken
7 Gar nicht umsonst: Wasser, Seife und Handtuch
Nein, wir hatten keinen Stromausfall durch den Wintersturm, so wie im letzten Jahr. Aber das Leben in einem Entwicklungsland, das sich als High Tech Millionenmetropole tarnt, ist und bleibt spannend. Der Reihe nach.
Natürlich war die Panik mal wieder völlig übertrieben und der Frust bei den Buben wegen ausbleibendem Schnee, hat schon fast die Freude über die zwei extra Ferientage getrübt. Aber zum Rumschlittern hats gereicht…
Am Nachmittag wars dann quasi schon wieder trocken und die Straßen auch Eisfrei. Die Autos, äh pardon, trucks noch nicht. Und Nachbars ganzer, neuer Stolz schaut doch auch vereist einfach awesome aus, gell?
Nur, was soll ich sagen, das mit den plants, das hat dann trotz Bob´s Hilfe nicht so recht geklappt. Und der biestige Kaktus vor der Haustür schaut jetzt schon recht traurig aus.
Aber es bleibt uns sowieso keine Zeit, dass wir uns mit dem erfrorenen Gemüse beschäftigen, stehen wir jetzt doch schon den vierten Tag (!) täglich, schwitzend im kochenden Wasserdampf. Angeblich „ein reiner Zufall“ hat uns auch in diesem Jahr – also jährlich grüßt hier nicht nur das Murmeltier, grrrrr – wieder pünktlich zum Mini-Wintereinbruch diese Wasser-Abkoch-Gaudi beschert.
„Menschliches Versagen“ hat die größte der drei Wasserspeicheranlagen in der Austin Metropolregion mit über 3 Millionen Einwohnern zum Stillstand gebracht. Immerhin läuft noch Wasser aus dem Hahn (war ja letztes Jahr nicht immer so, grrrr). Aber das will jetzt abgekocht werden.
Menschliches Versagen? Wir rätseln, wer da wie versagt hat. Hat da der Johnny vom Dienst aufs falsche Knöpfchen gedrückt? Oder ins Wasser gespukt? Oder, Gott bewahre, reingebie…? Oder der Hund vom Johnny?
Ich befürchte, wir werdens nie erfahren. Also kochen wir brav weiter unser Wasser ab und wenns uns trotzdem mal zu sehr dürstet, hüpf ma halt in pool. Bei 20 Grad (plus!) geht das schon und da schütten wir selber genügend Chlor und andere Chemikalien rein um eine mögliche „menschliche Verunreinigung“ zu neutralisieren!
Wir warten auf Schnee! Na ja, nicht ganz. Aber wir warten auf den „big winter storm“, der sich für morgen, 3. Februar angekündigt hat. Nur für morgen. Also eigentlich auch nicht ganz. Nur so bis morgen Mittag. Aber immerhin: Ein Wintersturm!
Also seit Tagen geht das jetzt durch die Medien. Wie man sich vorbereiten muss. Im Supermarkt wird wieder eifrig gehamstert. Klassisch. Wasser und Klopapier!
Und wir folgen den von der Staatsregierung empfohlenen vier P:
Soweit so gut. Sollte eigentlich alles glatt gehen. Immerhin erwarten wir mit einer Wahrscheinlichkeit von 44% eine 3-6mm dicke Eisschicht auf den Straßen! Morgen Vormittag. Das ist schon mal was.
Gut, man muss vielleicht noch dazu sagen, dass hier ja niemand Winterreifen hat, Texaner eh nicht Autofahren können, es keine Schneeräumer oder Salz-Streuer gibt und jede Strasse quasi aus einer Aneinanderreihung von Brücken und Overflys besteht. Da fährt sichs nicht so gut.
Das haben auch die Verantwortlichen erkannt: Die Schulen (incl. meiner Arbeits-„Schule“) bleiben zu! Morgen und gleich noch am Freitag, weil es da, äh kalt ist?!?!? Kein Niederschlag! Aber echt kalt!
Und so freuen wir – oder zumindest die Buben – uns auf ein extra langes Winter-Wochenende und darauf, dass hoffentlich weder Strom noch Wasser ausfallen. Schluck. Fröstel. Bibber.
Na ja, noch nicht ganz, aber wir arbeiten uns durch die letzten Monate in diesem Staat und die Stadt, der Staat sind uns schon sehr vertraut, von vielen Ausflügen und Unternehmungen. Aber die Texaner – oder solche die es gerne werden wollen – sind und bleiben uns doch recht fremd. Warum? Liest Du hier…
AUTO: Kinder (alle, außer unsre armen, bayerischen Buben) werden bis zur Highschool (also bis sie dann selber mit 16 die Straßen sowas von unsicher machen) von den Eltern täglich in die Schule gefahren. Auch wenn die Schule ums Eck ist und/oder ein Schulbus fährt. Warum das so ist, haben wir lange versucht zu verstehen. Hier einige Antworten der Texaner:
So und ich kann dazu nur sagen:
Selbstverständlich werden die Kinder auch am Nachmittag und am Wochenende überall mit dem Auto hingefahren. Bewegung, Sport und frische Luft ist ja soooo wichtig!
Aber hey. Es gibt Lichtblicke: Seit einer Woche, nach 2 1/2 Jahre die wir hier sind, darf einer der Nachbarsjungen (11-jähriger Fünftklässler) mit unsren Jungs allein (!) in die Schule radeln. Na ja, er hatte kein Licht, kein Schloss und irgendwie nicht verstanden, dass man dann nach der Schule aufeinander wartet und wieder zusammen… Aber es ist ein Anfang!
Ein / Aus /Vielleicht